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Eric Schmidt (ehemaliger Google CEO): Die Zukunft künstlicher Intelligenz und die Bedeutung einer AGI

Im Interview mit dem ehemaligen Google-CEO Eric Schmidt wird deutlich, dass die rasante Entwicklung von Technologien die Welt tiefgreifend und schneller als je zuvor verändert. Insbesondere die Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und die baldige Erreichung der Künstlichen Allgemeinen Intelligenz (AGI) stellen eine grundlegende Transformation dar. Schmidt betont dabei drei zentrale Aspekte: Kontextfenster, Agenten und die Text-zu-Aktion-Funktion.



Kontextfenster beziehen sich auf den Bereich, in dem Informationen eingegeben und verarbeitet werden. Diese Fenster werden kontinuierlich erweitert und könnten bald unbegrenzte Längen erreichen. Dies ermöglicht komplexe Anfragen und Folgefragen, die zu Ketten von Gedankengängen führen können, um komplexe Probleme in Wissenschaft, Medizin, Materialwissenschaft und Klimawandel zu lösen.

Agenten sind große Sprachmodelle, die neues Wissen erwerben und Hypothesen aufstellen können. In naher Zukunft könnten Millionen von Agenten für verschiedenste Anwendungen zur Verfügung stehen, ähnlich wie GitHub für Programmierer. Die Text-zu-Aktion-Funktion ermöglicht es, dass Programme auf Befehl geschrieben werden, was die Softwareentwicklung revolutionieren könnte.

Diese Entwicklungen könnten zu einer Welt führen, in der Maschinen nicht nur menschliche Anweisungen ausführen, sondern auch autonom komplexe Probleme lösen. Dies birgt jedoch auch erhebliche Risiken. Insbesondere, wenn Agenten beginnen, auf eine Weise zu kommunizieren und zu handeln, die Menschen nicht mehr verstehen. In solchen Fällen könnte es notwendig sein, die Systeme abzuschalten.

Ein zentraler Punkt in Schmidts Aussagen ist die Notwendigkeit einer vorsichtigen Annäherung an China. Während es wichtig ist, im Bereich der generativen KI zu konkurrieren, sollte auch eine Zusammenarbeit angestrebt werden, um gemeinsame Bedrohungen wie bioterroristische Angriffe oder Cyberangriffe zu verhindern. Ein Vorschlag ist, ein internationales Abkommen ähnlich dem Atomwaffensperrvertrag zu etablieren, um die Entwicklung und den Einsatz von KI zu regulieren.

Ein internationales Abkommen zur Regulierung von KI wäre von entscheidender Bedeutung, um die Verbreitung und den Einsatz dieser mächtigen Technologien zu kontrollieren. Solche Abkommen könnten Regelungen zur Transparenz bei der Entwicklung neuer Systeme beinhalten und sicherstellen, dass keine überraschenden oder unkontrollierten Entwicklungen stattfinden. Dies könnte ähnlich den "Open Skies" während des Kalten Krieges funktionieren, bei dem die Länder gegenseitig ihre Raketenstarts bekannt gaben, um Missverständnisse zu vermeiden.

Darüber hinaus könnten solche Abkommen auch Standards für die biologische Sicherheit setzen, ähnlich den bestehenden Sicherheitsstufen in der Biologie (BSL-1 bis BSL-4). Dies wäre entscheidend, um die Entwicklung und den Einsatz von AGI-Systemen sicher und verantwortungsvoll zu gestalten.

Neben internationalen Abkommen ist auch die Finanzierung von Forschung und Entwicklung ein wichtiger Aspekt. Universitäten und Forschungseinrichtungen müssen ausreichend Mittel erhalten, um mit den rasanten Entwicklungen Schritt zu halten und Innovationen voranzutreiben. Regierungen sollten die Forschung im Bereich der KI und AGI als nationale Priorität betrachten und entsprechend unterstützen.


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