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Die Politik fordert den Not-Aus-Schalter für künstliche Intelligenz

In Kalifornien sorgt ein neuer Gesetzentwurf für Aufruhr unter den Tech-Giganten. Der Entwurf, der von Senator Scott Wiener eingebracht wurde, zielt darauf ab, strenge Sicherheitsstandards für Künstliche Intelligenz (KI) festzulegen. Insbesondere sollen Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass KI-Modelle keinen kritischen Schaden anrichten können. Eine Abschaltfunktion für den Notfall ist ebenfalls vorgesehen. Diese Vorschriften könnten Unternehmen, die große KI-Modelle entwickeln, dazu zwingen, ihr Geschäftsmodell grundlegend zu überdenken. 

Der Entwurf hat bereits den Senat des Bundesstaates passiert und sieht vor, dass Unternehmen, die gegen die Sicherheitsstandards verstoßen, hohe zivilrechtliche Strafen drohen. Zudem könnte eine neue Behörde geschaffen werden, die sich mit grenzüberschreitenden KI-Modellen beschäftigt. Die Befürworter des Entwurfs, darunter die KI-Pioniere Geoffrey Hinton und Yoshua Bengio, betonen die Notwendigkeit solcher Maßnahmen. Sie sehen darin einen vernünftigen Ansatz, um die potenziellen existenziellen Bedrohungen durch KI zu mindern.

Allerdings regt sich massiver Widerstand aus der Branche. Unternehmen wie OpenAI und Anthropic, die ihren Sitz im Silicon Valley haben, fürchten um ihre Innovationsfähigkeit. Sie argumentieren, dass die vorgeschlagenen Vorschriften den Fortschritt und die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen KI-Industrie gefährden könnten. Besonders kritisch sehen die Unternehmen die Forderung, den Quellcode öffentlich zugänglich zu machen und die Haftung für dessen Missbrauch durch Dritte zu übernehmen. 

Rohan Pandey, der Gründer des Open-Source-Startups Reworkd AI, äußerte sich kritisch gegenüber den Vorschriften. Er betonte, dass es zu früh sei, solche strengen Gesetze zu erlassen, da die Technologie sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinde. Ähnlich äußerten sich auch andere Gründer und Investoren. Sie befürchten, dass die strengen Regulierungen dazu führen könnten, dass viele Start-ups Kalifornien verlassen und in Staaten mit lockereren Vorschriften abwandern.

Senator Wiener zeigt sich jedoch kompromissbereit. Nach Gesprächen mit verschiedenen Akteuren aus der Industrie hat er bereits Änderungen am Entwurf vorgenommen. So sollen Open-Source-Entwickler nicht für alle negativen Anwendungen ihrer Technologie haftbar gemacht werden. Auch die Abschaltanforderung soll nicht für Open-Source-Modelle gelten. Wiener betont, dass er offen für weitere Anpassungen ist, um den Bedenken der Unternehmen Rechnung zu tragen.

Quelle: Bloomberg

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