Die Finanzierungstechnik, bei der ein Unternehmen durch Aufnahme von Schulden (oftmals durch den Käufer) erworben wird und anschließend die Schulden auf das übernommene Unternehmen abgewälzt werden, wird als "Leveraged Buyout" (LBO) bezeichnet. Bei einem Leveraged Buyout nutzen Private-Equity-Firmen oder Investoren Fremdkapital, um die Mehrheit oder alle Anteile eines Unternehmens zu erwerben. Das Ziel ist, das Unternehmen später mit Gewinn zu verkaufen, nachdem es "restrukturiert" wurde, was häufig durch Kostensenkungen, vor allem Personalabbau, erreicht wird. Die dabei entstehende hohe Verschuldung wird auf das Zielunternehmen übertragen, was erheblichen Druck auf dessen Cashflow und Betriebskapital ausübt.
- Ein bekanntes Beispiel ist Toys "R" Us, das 2005 für rund 6,6 Milliarden US-Dollar von Bain Capital, KKR & Co. und Vornado Realty Trust übernommen wurde. Die daraus resultierende Schuldenlast von etwa 5 Milliarden US-Dollar führte schließlich 2017 zum Konkurs des Unternehmens und zur Entlassung von etwa 31.000 Mitarbeitern im Jahr 2018.
- Ähnlich erging es Sears Holdings Corporation, die 2005 von dem Hedgefonds-Manager Edward Lampert und seiner Firma ESL Investments übernommen wurde. Die folgenden Jahre waren geprägt von massiven Entlassungen, bei denen über 150.000 Mitarbeiter, mehr als 60% der Belegschaft, ihren Job verloren. Trotz Schließung von Hunderten von Geschäften konnte Sears den finanziellen Niedergang nicht aufhalten und meldete 2018 Insolvenz an.
- iHeartMedia, Inc., übernommen im Jahr 2008 von Thomas H. Lee Partners und Bain Capital, erlebte ähnliche Herausforderungen. Die Übernahme führte zu einer Schuldenlast von über 20 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2018 musste iHeartMedia Insolvenz anmelden, und im Januar 2019 wurden zahlreiche Mitarbeiter entlassen, um Kosten zu senken und die Schulden zu bewältigen.
- Ein weiteres Beispiel ist J. Crew Group, Inc., die 2011 für etwa 3 Milliarden US-Dollar von TPG Capital und Leonard Green & Partners gekauft wurde. Die Übernahme hinterließ das Unternehmen mit einer erheblichen Schuldenlast, die es nicht bewältigen konnte, was 2020 zur Insolvenz und zur Entlassung von rund 1.000 Mitarbeitern führte.
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