Montag, 8. April 2024

KI wird die Arbeitswelt schneller verändern, als das Anpassungsmaßnahmen umgesetzt werden können

KI wird die Arbeitswelt schneller verändern, als Anpassungsmaßnahmen geplant und umgesetzt werden können. Zu Beginn führt KI immer zu positiven Effekten. Unangenehme, wiederholende und aufwendige Arbeitsprozesse können automatisiert werden; außerdem kann der Mangel an Facharbeit ausgeglichen werden. Das Ergebnis ist eine deutliche Produktivitätssteigerung, die sich schub- und wellenartig von einer in die nächste Branche zieht. Zuerst betroffen sind Bereiche, in denen repetitive und vorhersehbare Tätigkeiten dominieren. Fabrikarbeiter, die an Fließbändern stehen, oder Angestellte im Kundendienst, deren Aufgaben von Chatbots übernommen werden können, gehören zu den Ersten, die die Veränderungen spüren. Mit fortschreitender Entwicklung der Technologie werden jedoch zunehmend komplexere Tätigkeiten von KI übernommen, was auch höher qualifizierte Berufe betrifft. Der massenhafte Verlust von Arbeitsplätzen geschieht daher nicht über Nacht, sondern in einem schrittweisen Prozess und tritt zeitverzögert ein. Je nach Art der Tätigkeit kann der Arbeitsplatzverlust sofort eintreten oder Jahre später. Mit jeder Innovation, die KI in einen neuen Sektor einführt, werden Arbeitsplätze obsolet, die bisher als sicher galten. Dies betrifft nicht nur die industrielle Fertigung, sondern erstreckt sich über den Einzelhandel, wo Selbstbedienungskassen Arbeitskräfte ersetzen, bis hin zum Finanzsektor, in dem algorithmisches Trading Börsenmakler herausfordert. Ein signifikanter Aspekt dieses Trends ist, dass der Verlust an Arbeitsplätzen in manchen Bereichen nicht unbedingt durch neue Arbeitsmöglichkeiten in anderen kompensiert wird. Während einige die Umstellung meistern und sich neue Fähigkeiten aneignen, bleiben andere zurück, mit ungewisser Zukunft und einer schrumpfenden Anzahl an verfügbaren Stellen.

Man liest immer wieder, dass bisher jede Innovation, jede neue Technologie dazu geführt hat, dass neue Arbeitsplätze und Arbeitsfelder entstanden sind. Diesmal ist das anders, und ich bemerke, dass dies nicht realisiert wird, was gefährlich ist. Das ist nämlich genau einer der Aspekte, die dazu führen, dass die notwendigen Anpassungen nicht früh genug umgesetzt werden. Es müssen unglaublich viele neue Maßnahmen entwickelt werden, um den bevorstehenden sozialen Verwerfungen Herr zu werden. In diesem Artikel werden nur drei bekannte fiskalische Instrumente aufgezählt, die zum heutigen Tag von einigen ökonomischen Schulen als Gift betrachtet werden, die aber unter anderen Bedingungen auch von diesen in einem anderen Licht gesehen werden könnten.

Eine Kapitalertragsteuer könnte darauf abzielen, die durch Technologie erzielten Gewinne stärker zu besteuern, um die öffentlichen Einnahmen zu erhöhen. Diese könnten dann genutzt werden, um in Bildung und Umschulung zu investieren oder soziale Sicherheitsnetze zu stärken. Eine Maschinensteuer, die Unternehmen besteuert, die Automatisierungstechnologien einsetzen, könnte ebenfalls dazu beitragen, die durch KI verursachten Arbeitsplatzverluste auszugleichen. Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ist eine weitere Maßnahme, die intensiv diskutiert wird. Es würde allen Bürgern ein regelmäßiges, unbedingtes Einkommen garantieren, unabhängig von ihrer Beschäftigungssituation. Dies könnte die durch Automatisierung und KI verursachten sozialen Spannungen abmildern, indem es allen Menschen ein Mindestmaß an finanzieller Sicherheit bietet.



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