Dienstag, 20. August 2024

Eric Schmidt in Stanford: NVIDIA, China, 300 Milliarden Dollar

Eric Schmidt, der ehemalige CEO von Google, hat vor wenigen Tagen während einer Veranstaltung an der Stanford Business School zur Zukunft der Künstlichen Intelligenz einige bemerkenswerte Prognosen gemacht, die tiefgreifende Auswirkungen auf Wirtschaft, Politik und Gesellschaft postulieren.


Schmidt prognostiziert, dass die führenden Unternehmen im Bereich der KI in den kommenden Jahren gewaltige Summen investieren müssen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Konkret spricht er von Investitionen zwischen 10 Milliarden und 100 Milliarden US-Dollar, die notwendig sein werden, um in der nächsten Entwicklungsstufe der KI-Technologie mitzumischen. Sam Altman, der CEO von OpenAI, schätzt sogar, dass bis zu 300 Milliarden US-Dollar erforderlich sein könnten, um die Herausforderungen zu meistern, die vor uns liegen. Diese enormen Summen sind notwendig, um die riesigen Rechenzentren zu bauen und mit der Energie zu versorgen, die für die nächste Generation von KI-Modellen benötigt wird. Schmidt betont, dass Länder wie die USA und Kanada, die über große Energiequellen und eine starke technologische Infrastruktur verfügen, in dieser Entwicklung eine Schlüsselrolle spielen werden.

Ein zentrales Element der zukünftigen KI-Entwicklung, das Schmidt hervorhebt, ist die Einführung von sogenannten Text-to-Action-Systemen. Diese Systeme werden es ermöglichen, dass KI-Modelle direkte Aktionen basierend auf komplexen Textanfragen ausführen. Schmidt sieht dies als einen der größten technologischen Durchbrüche der nächsten ein bis zwei Jahre. Ein weiteres bedeutendes technologisches Merkmal, das Schmidt anspricht, sind große Kontextfenster, die als eine Art Kurzzeitgedächtnis für KI-Modelle fungieren. Diese könnten in naher Zukunft so umfangreich werden, dass sie KI-Systemen eine völlig neue Form von Gedächtnisleistung ermöglichen, was ihre Fähigkeiten und Anwendungen erheblich erweitern wird.

Eine weitere bemerkenswerte Prognose betrifft NVIDIA, das Unternehmen, das derzeit den Markt für KI-Hardware dominiert. Schmidt erklärt, dass NVIDIA dank seiner CUDA-Optimierungen in einer so starken Position ist, dass ein Großteil der zukünftigen Investitionen in KI-Hardware in ihre Technologie fließen könnte. NVIDIA hat sich zu einem fast unumgänglichen Akteur in der Branche entwickelt, und wenn die prognostizierten 300 Milliarden US-Dollar in die nächste Welle der KI-Innovationen fließen, könnte NVIDIA der Hauptnutznießer sein.

Auf geopolitischer Ebene betrachtet Schmidt die Rivalität zwischen den USA und China als einen der entscheidenden Faktoren für die Zukunft der KI. Er betont, dass die USA derzeit einen technologischen Vorsprung von etwa 10 Jahren gegenüber China in Bezug auf fortschrittliche Chiptechnologien (Sub-5nm) haben. Dieser Vorsprung ist entscheidend für den Erhalt der globalen technologischen Dominanz der USA. Schmidt sieht die USA und China als die beiden Hauptakteure in einem technologischen Wettrüsten, das die nächsten Jahrzehnte bestimmen wird. Nur wenige andere Länder verfügen über die Ressourcen und das Know-how, um in diesem Bereich mitzuhalten.

Im Hinblick auf die Arbeitswelt geht Schmidt davon aus, dass die Produktivität von Softwareentwicklern durch den Einsatz von KI-Tools in den nächsten Jahren mindestens verdoppelt wird. Dies könnte tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich bringen, insbesondere in Berufen, die wenig menschliches Urteilsvermögen erfordern. Schmidt betont, dass diese Entwicklung sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt, insbesondere in Hinblick auf den Umgang mit den Risiken und Sicherheitslücken, die mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Systemen einhergehen. Er spricht von der Notwendigkeit, Unternehmen zu gründen, die sich darauf spezialisieren, KI-Systeme auf ihre Sicherheit zu testen und mögliche Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.




Mittwoch, 14. August 2024

Die Evolutionsagenda von Elon Musk

Die Entwicklung von Gehirn-Computer-Interfaces (BCIs), angeführt von Projekten wie Elon Musks Neuralink, verspricht Möglichkeiten zur Verbesserung der menschlichen Fähigkeiten und zur Behandlung neurologischer Erkrankungen. Doch mit diesem Fortschritt kommen auch Fragen auf, die nach der Autonomie des Individuums und den Implikationen für die menschliche Identität, die durch die Verschmelzung von Gehirn und Maschine aufgeworfen werden.


Der Begriff der Autonomie, wie er in der Philosophie und Ethik verstanden wird, bezieht sich auf die Fähigkeit eines Individuums, unabhängige Entscheidungen zu treffen, frei von externem Zwang. BCIs stellen dieses Konzept auf eine harte Probe. Der Philosoph Thomas Metzinger, bekannt für seine Arbeiten zur Philosophie des Geistes und Bewusstseinsforschung, hat hervorgehoben, dass die direkte Manipulation neuronaler Aktivität durch BCIs das Potenzial hat, die Entscheidungsfreiheit eines Individuums zu beeinträchtigen. Dies wirft die beunruhigende Frage auf: Inwieweit bleibt eine Person mit einem BCI noch autonom, wenn externe Eingriffe in ihre neuronalen Prozesse möglich sind?

Eine Studie des Nuffield Council on Bioethics aus dem Jahr 2019 betonte, dass BCIs, die direkt auf das Gehirn einwirken, die „fundamentale Freiheit des Denkens und Entscheidens“ bedrohen könnten. Besonders kritisch wird dies, wenn BCIs dazu genutzt werden könnten, Verhaltensweisen zu kontrollieren oder Wünsche zu beeinflussen. Experimentelle Studien an Tieren haben bereits gezeigt, dass durch elektrische Stimulation bestimmter Gehirnregionen Verhalten modifiziert werden kann. Zum Beispiel konnte die Forschergruppe um Miguel Nicolelis 2013 zeigen, dass es möglich ist, Ratten mithilfe von BCIs zu steuern, indem ihre motorischen Neuronen direkt stimuliert werden. Diese Experimente werfen die Frage auf, ob ähnliche Technologien eines Tages bei Menschen eingesetzt werden könnten – und wenn ja, welche Konsequenzen dies hätte.

Ein weiteres zentrales ethisches Problem ist die Veränderung der menschlichen Identität durch BCIs. Der Begriff der Identität ist eng mit dem Selbstbild und dem Bewusstsein einer Person verbunden. Wenn Gedanken und Erinnerungen durch Maschinen manipuliert oder gar verändert werden könnten, stellt sich die Frage, inwieweit das Selbstbild eines Individuums noch authentisch ist. Philosophisch betrachtet, hat sich die Idee der „Erweiterung des Geistes“ (Extended Mind) bereits etabliert, wie sie von den Philosophen Andy Clark und David Chalmers in den späten 1990er Jahren formuliert wurde. Sie argumentieren, dass der menschliche Geist nicht auf das Gehirn beschränkt ist, sondern durch externe Hilfsmittel erweitert werden kann. Doch BCIs gehen einen Schritt weiter, indem sie die Grenze zwischen Mensch und Maschine vollständig verwischen.

Thomas Metzinger, ein prominenter Philosoph und Bewusstseinsforscher, warnt vor den Implikationen dieser technologischen Entwicklung. In seinem Werk „The Ego Tunnel“ beschreibt Metzinger, wie das menschliche Selbstbewusstsein als ein dynamischer Prozess verstanden werden muss, der durch BCIs tiefgreifend verändert werden könnte. Die Möglichkeit, dass Maschinen nicht nur Gedanken, sondern auch das Selbstbild eines Individuums formen könnten, stellt eine radikale Herausforderung für das traditionelle Verständnis der menschlichen Identität dar.

Diese ethischen Überlegungen werden noch komplexer, wenn man die Perspektive des Transhumanismus einbezieht, eine philosophische Strömung, die das Streben nach der Überwindung menschlicher Beschränkungen durch Technologie befürwortet. Nick Bostrom, ein führender Vertreter des Transhumanismus, sieht in BCIs eine Chance, die kognitiven Fähigkeiten des Menschen drastisch zu erweitern und somit die Menschheit auf die nächste Evolutionsstufe zu heben. Doch Kritiker warnen davor, dass solche Bestrebungen die menschliche Würde und das traditionelle Verständnis von Menschlichkeit untergraben könnten. Julian Savulescu, ein Bioethiker an der Universität Oxford, argumentiert, dass die Entwicklung solcher Technologien strikt reguliert werden müsse, um sicherzustellen, dass sie nicht zu einer Spaltung der Gesellschaft führen.

Elon Musk, die treibende Kraft hinter Neuralink, verfolgt mit seinem Projekt nicht nur technologische, sondern auch tiefgreifende gesellschaftliche und möglicherweise evolutionäre Ziele. Musk ist bekannt für seinen unerschütterlichen Glauben an die transformative Kraft von Technologie, seine Überzeugung, dass die Menschheit sich radikal verändern muss, und seinen hemmungslosen Kontrolldrang, um in seinem Glauben eine zunehmend komplexe und gefährliche Welt zu überleben. Musk hat wiederholt betont, dass BCIs notwendig sein könnten, um die kognitiven Fähigkeiten des Menschen zu erweitern und so eine „Symbiose“ mit KI zu ermöglichen. Es bleibt die Frage, wer hier wohl die größte Gefahr für die Menschheit darstellen könnte.

Der US-amerikanische Oligarch Elon Musk zieht mal wieder vor Gericht

Elon Musk hat erneut eine Klage gegen OpenAI und dessen CEO Sam Altman eingereicht und damit einen weiteren Rechtsstreit gegen seine ehemaligen Partner wieder aufgenommen. In seiner neuen Klage, die er vor einem Bundesgericht in Nordkalifornien eingereicht hat, behauptet Musk, er sei von Altman und den anderen Mitbegründern von OpenAI in die Irre geführt worden, was er als „Täuschung von Shakespeare’schen Ausmaßen“ bezeichnet.


Die Auseinandersetzung zwischen Musk und OpenAI ist nicht neu. Bereits in der Vergangenheit hatte Musk eine ähnliche Klage eingereicht, diese jedoch ohne Erklärung zurückgezogen. Nun erhebt er erneut schwere Vorwürfe gegen seine ehemaligen Partner, denen er vorwirft, die ursprünglichen Ideale der gemeinnützigen Organisation OpenAI verraten zu haben. Musk behauptet, dass Altman und seine Mitstreiter den Zweck der Organisation, die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz zum Wohle der Menschheit, zugunsten von Profitinteressen geopfert hätten. Besonders kritisch sieht Musk die Partnerschaft von OpenAI mit Microsoft, die seiner Meinung nach die ursprüngliche Mission der Organisation pervertiert habe.

Musk und Altman waren 2015 gemeinsam an der Gründung von OpenAI beteiligt. Doch die Beziehung zwischen den beiden Tech-Titanen verschlechterte sich zunehmend, was letztlich dazu führte, dass Musk das Unternehmen verließ. In seiner Klage führt Musk an, dass die Veränderungen in der Struktur von OpenAI, insbesondere der Wandel von einer gemeinnützigen zu einer gewinnorientierten Organisation, gegen die Gründungsvereinbarung verstoßen hätten. Er wirft Altman und seinen Mitstreitern vor, ihn gezielt manipuliert zu haben, um sich selbst zu bereichern.

OpenAI wies die Anschuldigungen entschieden zurück und bezeichnete Musks Klage als „zusammenhangslos“ und „frivol“. In einer früheren Reaktion auf ähnliche Vorwürfe veröffentlichte das Unternehmen E-Mails von Musk, die nahelegen, dass er selbst den Wandel zu einer gewinnorientierten Struktur unterstützt habe, um die enormen finanziellen Mittel aufzubringen, die für die Weiterentwicklung der KI-Technologie notwendig seien.

Eine mögliche Motivation hinter Musks erneuter Attacke könnte in seiner wachsenden Besorgnis über die Richtung liegen, die die Künstliche Intelligenz insgesamt nimmt. Musk ist seit langem ein lautstarker Kritiker der potenziellen Gefahren von KI und hat wiederholt vor den existenziellen Risiken gewarnt, die sie für die Menschheit darstellen könnte. Es ist denkbar, dass er diese Klage nutzt, um seine Position zu untermauern und zu versuchen, die Kontrolle über eine Technologie zurückzugewinnen, die er für gefährlich hält, wenn sie in den falschen Händen liegt.

Zudem könnte Musks Angriff auch durch persönliche und geschäftliche Motive befeuert sein. Seit seinem Ausscheiden aus OpenAI hat er mit xAI eine eigene KI-Firma gegründet, die allerdings bisher nicht den gleichen Erfolg erzielt hat wie OpenAI mit ChatGPT. Die erneute Klage könnte also auch ein Versuch sein, die Reputation seiner Konkurrenz zu schädigen und seine eigene Position im hart umkämpften KI-Markt zu stärken. Indem er die ethischen Bedenken in den Vordergrund stellt, könnte Musk versuchen, sowohl öffentlichen als auch regulatorischen Druck auf OpenAI auszuüben, was ihm wiederum strategische Vorteile verschaffen könnte.

Montag, 29. Juli 2024

Die Herausforderungen der Energieversorgung durch die massive Nachfrage von Generativer KI

Der massive Energiebedarf von Generativer KI überlastet unser Stromnetz. Die Nachfrage nach leistungsstarken Servern, die das Internet und die Cloud-Infrastruktur unterstützen, war noch nie so hoch. Diese Server stehen nicht irgendwo in der Wolke, sondern sind physisch in riesigen Datenzentren untergebracht, die niemals aufhören können, Social-Media-Inhalte zu streamen, Fotos zu speichern und, neuerdings, datenintensive Anwendungen wie Chatbots zu trainieren und zu betreiben. Diese Anforderungen haben zu einem exponentiellen Anstieg des Energieverbrauchs geführt.



Ein einzelner ChatGPT-Anfrage benötigt nahezu zehnmal so viel Energie wie eine typische Google-Suche und entspricht dem Energieverbrauch einer 5-Watt-LED-Lampe für eine Stunde. Die Generierung eines AI-Bildes kann so viel Energie verbrauchen wie das Laden eines Smartphones. Die Emissionen der Hyperscaler, die Datenzentren für AI-Anwendungen bauen, sind enorm gestiegen. Schätzungen aus dem Jahr 2019 ergaben, dass das Training eines großen Sprachmodells so viel CO2 produziert wie der gesamte Lebenszyklus von fünf benzinbetriebenen Autos. Selbst wenn genügend Energie erzeugt werden kann, ist unser alterndes Stromnetz zunehmend nicht in der Lage, die Last zu bewältigen. In Spitzenzeiten im Sommer könnte es zu Stromausfällen kommen, wenn Datenzentren ihre Last nicht reduzieren.

Die Nachfrage nach Datenzentren steigt jährlich um 15 bis 20% und könnte bis 2030 16% des gesamten US-Stromverbrauchs ausmachen, gegenüber 2,5% vor der Einführung von ChatGPT im Jahr 2022. Diese Entwicklung erfordert massive Investitionen in die Strominfrastruktur. Viele große Tech-Unternehmen, darunter Google und Microsoft, bauen ihre eigenen Datenzentren, was zu einem Anstieg der Emissionen führt. Google's Treibhausgasemissionen stiegen von 2019 bis 2023 um fast 50%, teilweise aufgrund des Energieverbrauchs ihrer Datenzentren, obwohl diese 1,8-mal energieeffizienter sind als typische Datenzentren. Microsofts Emissionen stiegen von 2020 bis 2024 um fast 30%.

Um den Energiebedarf zu decken, werden Datenzentren an Standorten gebaut, an denen die Stromversorgung gesichert ist. Einige Unternehmen experimentieren auch mit der Eigenstromerzeugung vor Ort. OpenAI-CEO Sam Altman hat in Solar-Startups und in Unternehmen investiert, die Mini-Kernreaktoren entwickeln. Microsoft hat einen Vertrag mit Helion für Fusionsenergie ab 2028 unterzeichnet, und Google hat sich mit einem Geothermie-Startup zusammengetan, um Strom aus tiefen Erdschichten zu gewinnen. Auch Vantage, ein führender Anbieter von Rechenzentrumsinfrastrukturen, hat in Virginia ein 100-Megawatt-Erdgaskraftwerk gebaut, um ein dediziertes Datenzentrum zu versorgen, das vollständig unabhängig vom öffentlichen Netz arbeitet.

Neben der Energieerzeugung ist die Übertragung der Energie ein großes Problem. Veraltete Transformatoren sind eine häufige Ursache für Stromausfälle. Lösungen wie kleine Sensoren, die an Transformatoren angebracht werden, können Ausfälle vorhersagen und die Lastverteilung optimieren. In Hochleistungsgebieten wie Nord-Virginia mussten Stromunternehmen neue Verbindungen zu Datenzentren pausieren, um mit der Nachfrage Schritt zu halten.

Kühlung ist ein weiterer kritischer Aspekt. Die Server erzeugen immense Hitze, die durch Luft- oder Wasserkühlung abgeleitet werden muss, um Überhitzung zu vermeiden. Bis 2027 könnte der Wasserbedarf der AI-Kühlung viermal so hoch sein wie der gesamte jährliche Wasserverbrauch Dänemarks. Einige Datenzentren setzen auf alternative Kühlmethoden wie Flüssigkühlung direkt an den Chips. Microsoft hat ein Projekt zur Unterwasserkühlung seiner Server gestoppt, während andere weiterhin nach effizienten Kühllösungen suchen.

Die Lösung der Energie- und Wasserprobleme der AI erfordert umfassende Ansätze, einschließlich effizienterer Hardware. ARM-basierte spezialisierte Prozessoren, die weniger Energie verbrauchen als herkömmliche x86-Kerne, bieten eine vielversprechende Alternative. ARM-Chips sind für ihre Energieeffizienz bekannt und werden zunehmend von Tech-Giganten wie Google, Microsoft, Oracle und Amazon genutzt. Eine Steigerung der Effizienz um 15% könnte die Energieversorgung von Millionen Haushalten sichern.

 

Freitag, 26. Juli 2024

SearchGPT: OpenAIs Offensive gegen Googles Suchmonopol

OpenAI präsentiert die Suchmaschine SearchGPT. Sie nutzt KI-Modelle, um Benutzern direkte Antworten auf ihre Fragen zu liefern, anstatt eine Liste von Links bereitzustellen. Es kombiniert die Sprachmodelle von OpenAI mit Echtzeitdaten aus dem Internet. Nutzer könnten Fragen stellen und in einem natürlichen Dialogformat Folgefragen formulieren, was die Interaktion intuitiver und benutzerfreundlicher gestalten könnte. OpenAI plant, diese Technologie langfristig in ChatGPT zu integrieren.


Die Ankündigung von SearchGPT hat Auswirkungen auf den Markt gezeigt, wobei die Aktie der Google-Muttergesellschaft Alphabet nach der Bekanntgabe um 3 Prozent fiel. OpenAI kooperiert für dieses Projekt mit mehreren renommierten Medienunternehmen, darunter Axel Springer, News Corp und die Financial Times. Diese Partnerschaften sollen sicherstellen, dass die von SearchGPT bereitgestellten Informationen zuverlässig und aktuell sind. Robert Thompson, CEO von News Corp, betonte, dass OpenAI verstanden habe, dass sich die KI-Suche auf vertrauenswürdige Quellen stützen müsse.

Der Prototyp von SearchGPT ist derzeit nur für eine ausgewählte Gruppe von Nutzern zugänglich, die sich auf eine Warteliste setzen lassen können. OpenAI sammelt aktuell Feedback, um das System weiter zu optimieren. Ein besonderes Merkmal von SearchGPT ist die Transparenz der Quellenangaben; die Suchmaschine gibt an, woher die Informationen stammen, und verlinkt direkt zu den entsprechenden Websites.

In der Vergangenheit hatten kleinere Konkurrenten wie Neeva und Perplexity AI versucht, Google herauszufordern, bisher ohne nachhaltigen Erfolg. Neeva stellte den Betrieb ein, und Perplexity wurde dafür kritisiert, Inhalte von Websites ohne Erlaubnis der Betreiber erfasst zu haben. Microsoft hat kürzlich damit begonnen, KI-Zusammenfassungen in seine Suchmaschine Bing zu integrieren, um den Benutzern schnelle Antworten auf einfache Fragen zu liefern. Google verwendet bereits seit Mai ähnliche KI-Funktionen, musste jedoch Anpassungen vornehmen, da fehlerhafte und teilweise absurde Antworten zu Kritik führten.

OpenAI hat hohe Erwartungen an SearchGPT. Sam Altman, CEO von OpenAI, der die Ankündigung von SearchGPT persönlich leitete, äußerte die Überzeugung, dass die Internetsuche erheblich verbessert werden könne. Er berichtete, dass er selbst positiv überrascht gewesen sei, wie sehr er SearchGPT der traditionellen „Oldschool-Suche“ vorziehe. Diese Aussage unterstreicht das Potenzial von SearchGPT, die Art und Weise der Informationssuche grundlegend zu verändern.

Die langfristigen Auswirkungen auf den Markt und die Position von Google bleiben abzuwarten. Viele Website-Betreiber und Medienhäuser sind besorgt, dass direkte Antworten durch Suchmaschinen den Traffic zu ihren eigenen Seiten verringern könnten. Google hat jedoch argumentiert, dass die KI-gestützten Antworten zu einer Erhöhung des Datenverkehrs führen könnten, indem sie den Nutzern effizientere und präzisere Informationen liefern.


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Dienstag, 23. Juli 2024

The Morpheus: Deglobalisierung im Kontext von KI und Chipproduktion

Die wachsende Deglobalisierung im Kontext von Künstlicher Intelligenz (KI) und Chipproduktion ist ein Phänomen, das tiefgreifende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft hat. In den letzten Jahren wurde zunehmend klar, dass Wissen Macht ist und KI als Fabrik für Wissen fungiert. Dies hat weitreichende Konsequenzen, insbesondere im Handelsstreit zwischen den USA und China, der zunehmend durch KI und die Produktion von Halbleitern geprägt wird.


Historisch gesehen gab es drei Hauptarten von Wissen: Wissen selbst, jemanden kennen, der Wissen hat, und wissen, wen man fragen muss, um Informationen zu finden. Mit dem Aufstieg von Suchmaschinen wie Google wurde die dritte Kategorie revolutioniert, aber die Fähigkeit, neue Forschung durchzuführen, blieb begrenzt. Hier kommt KI ins Spiel. Technologien wie Googles AlphaFold, das Proteinstrukturen vorhersagen kann, oder AutoDMP von Nvidia, das Chip-Layouts optimiert, haben das Potenzial, bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen zu ermöglichen.

Im wirtschaftlichen und militärischen Kontext spielt KI eine immer wichtigere Rolle. Der chinesische Präsident sieht es als entscheidend an, an der Spitze der KI-Entwicklung zu stehen, um sowohl militärisch als auch ökonomisch Weltspitze zu sein. Diese Ambitionen führten zu einem intensiven Handelskrieg rund um KI. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die USA, die während der Amtszeiten von Donald Trump und Joe Biden China als ihren größten wirtschaftlichen und militärischen Konkurrenten identifizierten. Als Reaktion darauf wurden Exportbeschränkungen für Chips und KI-Technologien verhängt, was die globale Lieferkette erheblich beeinflusste.

Die Chipproduktion ist ein zentraler Bestandteil dieses Konflikts. Die USA sind führend im Bereich der Chipdesigns und Patente, während Länder wie Japan und die Niederlande wichtige Materialien und Maschinen liefern. Die tatsächliche Herstellung der Chips findet jedoch größtenteils in Taiwan bei Unternehmen wie TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) statt. Dies führte dazu, dass die USA und die EU Maßnahmen ergriffen, um die heimische Chipproduktion zu stärken und weniger abhängig von ausländischen Lieferketten zu sein. Der im August 2022 verabschiedete US-amerikanische CHIPS Act ist ein Beispiel dafür. Mit Investitionen von über 52 Milliarden Dollar soll die heimische Produktion und Forschung gestärkt werden, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten.
China hat ebenfalls Maßnahmen ergriffen, um seine Abhängigkeit von ausländischen Chips zu verringern. Unternehmen wie ByteDance, bekannt für TikTok, arbeiten mit US-Chipherstellern wie Broadcom zusammen, um eigene KI-Chips zu entwickeln. Trotz der Exportbeschränkungen konnten sie Fortschritte erzielen und eine eigene Chipproduktion aufbauen, die langfristig ihre Unabhängigkeit stärken könnte.

Der wachsende Druck auf die globale Lieferkette führte zu einem florierenden Untergrundmarkt für Chips. Berichte zeigen, dass beispielsweise Nvidia-Grafikkarten illegal nach China geschmuggelt werden, um den Bedarf an leistungsstarker Hardware für KI-Anwendungen zu decken. Diese Schwarzmarktaktivitäten verdeutlichen, wie stark die Nachfrage nach fortschrittlichen Chips ist und wie weit Länder gehen, um ihre technologische Entwicklung voranzutreiben.

Die Deglobalisierung im Bereich der KI und Chipproduktion hat auch Auswirkungen auf den Datenschutz und die Datensouveränität. Während US-Unternehmen wie Google und Apple ihre neuesten Produkte zunehmend exklusiv auf dem US-Markt anbieten, versucht die EU, strengere Datenschutzbestimmungen durchzusetzen, um die Unabhängigkeit zu wahren. Dies führt zu einer Fragmentierung des Marktes, bei der Länder und Regionen zunehmend isolierte Technologien entwickeln und einsetzen.

Montag, 22. Juli 2024

Das Comeback der AKW

Der prognostizierte Energieverbrauch für Rechenzentren durch Künstliche Intelligenz (KI) wird in den nächsten Jahren signifikant ansteigen. Der Stromverbrauch der weltweiten Rechenzentren, einschließlich KI-Anwendungen und Kryptowährungen, könnte von 460 TWh im Jahr 2022 auf 620 bis 1.050 TWh im Jahr 2026 steigen. Dies entspricht zusätzlich dem Jahresverbrauch von Schweden bis maximal jenem von Deutschland oder rund dem Zehnfachen des Verbrauchs der Schweiz. Schätzungen zufolge wird der Verbrauch in den nächsten Jahren um 30 Prozent zunehmen. Allein das Training des GPT-3-Modells (ChatGPT) verbrauchte so viel Strom, wie ein mittleres Atomkraftwerk in etwa einer Stunde produzieren kann (1.287 MWh). Der Energiebedarf der gesamten Informations- und Kommunikationstechnik verursacht bereits etwa 2-4 % der globalen Treibhausgasemissionen, vergleichbar mit den Emissionen des weltweiten Flugverkehrs. Wissenschaftler schätzen, dass der Energieverbrauch künstlicher Intelligenz bis 2027 auf bis zu 134 TWh anwachsen könnte.




Um den sprunghaften Bedarf an Strom zu decken, ohne in eine Energiekrise zu geraten, CO2-neutral zu bleiben und gleichzeitig starke Handelsabhängigkeiten zu vermeiden, ist mit einer Renaissance der Atomkraftwerke zu rechnen. Vorreiter dieser Entwicklung werden die USA, China und Frankreich sein, doch auch Deutschland wird sich diesem Trend nicht entziehen können. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Anti-AKW-Bewegung weitgehend verschwunden ist, während Klimaaktivisten eine zunehmend stärkere Rolle in Deutschland spielen. Die Grüne Partei (Bündnis 90/Die Grünen) wird voraussichtlich wie gewohnt die Ideale ihrer Gründungsväter über Bord werfen, um in der Nähe der Entscheidungsstrukturen zu bleiben. Folglich wird erwartet, dass spätestens ab den 2030er Jahren Atomkraftwerke wieder fest zum Energiemix in Deutschland gehören werden. 

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Dienstag, 16. Juli 2024

Der Wettlauf um die tödlichste KI erreicht Deutschland

Getrieben durch geopolitische Spannungen und militärische Konflikte wie den Krieg in der Ukraine, hat die deutsche Rüstungsindustrie begonnen, intensiv in die Entwicklung und Integration von KI-Technologien in militärische Systeme zu investieren. Ein Beispiel hierfür ist das Münchener Startup Helsing, das 2021 gegründet wurde.


Helsing hat sich auf die Entwicklung von KI für militärische Einsatzgeräte spezialisiert, darunter Panzer, U-Boote und Jets. Die Technologie des Unternehmens ermöglicht es, riesige Datenmengen von Sensoren und Waffensystemen in Echtzeit auszuwerten und liefert so wichtige Informationen für Soldaten, um bessere Entscheidungen auf dem Schlachtfeld zu treffen. Bereits 2023 erhielt Helsing den Auftrag der Bundesregierung, den Eurofighter für den Elektronischen Kampf zu befähigen und eine KI-Infrastruktur für das Future Combat Air System (FCAS) zu entwickeln.

Jetzt wird das Wachstum dieser Branche durch erhebliche finanzielle Investitionen beschleunigt. Beispielsweise sammelte Helsing in einer aktuellen Finanzierungsrunde 450 Millionen Euro ein, um seine Forschung und Entwicklung weiter voranzutreiben. Dies führte zu einer Unternehmensbewertung von 45 Milliarden Dollar, was Helsing zum ersten Unicorn im europäischen Verteidigungsbereich machte.

Der Hintergrund dieser Entwicklung liegt in der wachsenden Bedeutung von einer sogenannten DefenseTech.  Dies schließt Waffensysteme, Überwachungstechnologien, unbemannte Fahrzeuge, Drohnen sowie Cyberabwehr und Kommunikationstechnologien ein. DefenseTech-Startups wie Helsing, Quantum-Systems und Arx haben in den letzten Jahren erhebliche Investitionen von Risikokapitalgebern wie Lakestar, Project A und General Catalyst erhalten.

Quantum-Systems, ein weiteres Beispiel, setzt auf elektrisch angetriebene Drohnen mit Multisensor-Technologie und erhielt zuletzt Investitionen in Höhe von 636 Millionen Euro. Auch Arx, das autonome unbemannte Bodenfahrzeuge (UGV) entwickelt, hat bedeutende Fortschritte gemacht und Finanzierungen von Investoren wie Project A Ventures erhalten.

Neben der Privatwirtschaft spielt auch der Staat eine zentrale Rolle in der Förderung von KI im militärischen Bereich. Die deutsche Bundesregierung hat den Verteidigungsetat für 2024 um 183 Milliarden Euro erhöht, sodass der Bundeswehr insgesamt 717,5 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Diese Mittel werden unter anderem für die Entwicklung von Technologien wie dem FCAS verwendet, einem gemeinsamen Projekt von Deutschland, Frankreich und Spanien, das eine umfassende Modernisierung der Luftwaffen der beteiligten Länder zum Ziel hat.
Das FCAS-Projekt ist besonders ambitioniert und umfasst neben einem neuen Kampfjet der nächsten Generation auch die Integration einer „Combat Cloud“, die Piloten mit unbemannten Drohnen vernetzt und Künstliche Intelligenz zur Datenanalyse und Entscheidungsfindung einsetzt. Obwohl genaue Informationen über die Kosten und Details der KI-Entwicklung geheim gehalten werden, ist bekannt, dass bedeutende Mittel in die Entwicklung dieser Technologien fließen.

Während in Deutschland die Debatte über den Einsatz von KI im Militär noch kaum sichtbar ist, forcieren andere Länder wie Frankreich das Thema merklich. Frankreich investiert jährlich 300 Millionen Euro in eine neue militärische KI-Einheit und strebt an, bei der militärischen Nutzung von KI führend in Europa zu werden. Auch die USA, China und Israel sind in diesem Bereich stark engagiert, was den internationalen Wettlauf um die tödlichste KI weiter anheizt.

Die Entwickler der autonom tötenden Waffensysteme glauben, dass sie die Systeme im Griff haben. Sie vergessen nur, dass diese Systeme schon bald intelligenter sein werden als sie selbst.

Samstag, 6. Juli 2024

Die kommende Welle der KI: Einblicke von Mustafa Suleyman (CEO Microsoft AI)

Die Veröffentlichung von Chat GPT im November 2022 markierte einen Wendepunkt, als die Welt erkannte, dass generative KI-Modelle eine transformative Technologie darstellen. Mustafa Suleyman, Mitbegründer von DeepMind und Inflection AI, beschreibt in seinem Buch "The Coming Wave" die tiefgreifenden Auswirkungen dieser Technologie auf unsere Gesellschaft. Er betont, dass die Möglichkeiten von generativer KI, die in den nächsten fünf Jahren menschliches Leistungsniveau in einer Vielzahl von Aufgaben erreichen könnte, immense Chancen bietet, aber auch erhebliche Risiken birgt.


Suleyman weist auf die Entwicklung der Deep-Learning-Technologie hin, die es ermöglicht, Rohdaten wie Bilder, Sprache und Text zu verstehen und neue Inhalte zu generieren. Diese Revolution, die auf tiefem Lernen basiert, hat die Leistungsfähigkeit von KI-Modellen jedes Jahr um das Zehnfache gesteigert, und es wird erwartet, dass sich diese Rechenleistung in den nächsten fünf Jahren um das Tausendfache erhöht. Diese exponentielle Steigerung der Rechenleistung ermöglicht es KI, Aufgaben wie die Planung neuer Produkte, die Durchführung von Marktforschung und sogar die Verhandlung mit Herstellern zu übernehmen.

Ein zentrales Thema in Suleymans Ausführungen ist die Entwicklung von Personal AI, auch bekannt als Pi, die als persönliches Intelligenz-Tool fungieren soll. Diese Technologie soll in der Lage sein, Menschen bei der Organisation ihres Alltags, bei der Forschung und bei der Planung zu unterstützen. Suleyman ist überzeugt, dass in den kommenden Jahren jeder Mensch seine eigene persönliche KI haben wird, die als eine Art Chef des Stabes agiert und dabei hilft, Prioritäten zu setzen, zu planen und zu lehren.

Trotz der enormen Potenziale warnt Suleyman vor den existenziellen Risiken, die mit der Verbreitung von KI einhergehen könnten. Er äußert Bedenken darüber, dass KI zur Herstellung biologischer und chemischer Waffen missbraucht werden könnte und dass es schwierig sein wird, die Verbreitung dieser Technologien zu kontrollieren. Daher fordert er eine verstärkte Einbindung der Regierungen in den Aufbau und die Regulierung von KI-Technologien. Er betont die Notwendigkeit, dass technische Expertise in Regierungspositionen integriert wird, und plädiert für freiwillige Verpflichtungen der KI-Unternehmen, um Sicherheit und Transparenz zu gewährleisten.

Ein weiterer Schwerpunkt von Suleymans Vision ist die wirtschaftliche und soziale Auswirkung von KI. Während einige befürchten, dass KI zu Arbeitsplatzverlusten führen könnte, weist er darauf hin, dass technologische Fortschritte historisch gesehen neue Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen haben. Er betont die Notwendigkeit neuer Steuerpolitiken, um den durch KI generierten Wohlstand zu verwalten und sicherzustellen, dass die Vorteile dieser Technologie in Bereichen wie Bildung und Gesundheitswesen allen zugutekommen.

In einem globalen Kontext sieht Suleyman China als einen bedeutenden Akteur in der KI-Forschung und -Entwicklung. Er diskutiert die geopolitischen Implikationen der Verteilung von KI-Technologien und die Bedeutung von Exportkontrollen. Letztlich fordert er eine Balance zwischen Innovation und ethischen Überlegungen sowie eine effektive Regulierung, um sicherzustellen, dass KI als Werkzeug für radikalen Wohlstand und verbesserte menschliche Fähigkeiten genutzt wird.

Die "kommende Welle" der KI bietet enorme Möglichkeiten, stellt aber auch erhebliche Herausforderungen dar. Suleyman fordert eine proaktive Herangehensweise, um die Vorteile dieser Technologie zu maximieren und gleichzeitig die Risiken zu minimieren. Nur durch eine sorgfältige Regulierung und eine globale Zusammenarbeit kann sichergestellt werden, dass KI als positive Kraft für die gesamte Menschheit wirkt.
 

Mittwoch, 3. Juli 2024

BMW's Humanoid Robot Figure 01

BMW is embracing innovation and efficiency in automotive manufacturing with the imminent deployment of the humanoid robot Figure 01. Developed by the company Figure, this advanced robot is currently undergoing intensive training to precisely place sheet metal parts into machine fixtures for further processing.


What sets Figure 01 apart is its ability to autonomously recognize the position of complex-shaped metal parts and adjust its grip and placement accordingly, all powered by neural networks. Unlike traditional robots, Figure 01 is neither remotely controlled nor specifically programmed for this task. It can independently correct errors, enhancing its efficiency and precision.

Currently, the robot operates somewhat slower than a human worker, but over time, its movements are expected to become smoother and faster. One significant advantage of Figure 01 is its capacity to work 24 hours continuously without requiring breaks, potentially accelerating production at BMW and relieving human workers from heavy and monotonous tasks.

In January 2024, BMW entered into an agreement with Figure to deploy the robot at its Spartanburg plant in the US. Besides BMW, other companies like Mercedes-Benz and Nio are also experimenting with humanoid robots in production. Mercedes-Benz is testing the Apptroniks Apollo robot, while Nio is evaluating the Walker S from UBtech. Another example is Agility Robotics, whose Digit robot is already being used for transport tasks at GXO Logistics.

https://www.axelfersen.com/