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Sonntag, 10. November 2024

Elon Musk kauft mit Daten und Geld den neuen US-Präsidenten

Die US-Präsidentschaftswahl 2024 hat einen klaren Sieger hervorgebracht: Donald Trump kehrt ins Weiße Haus zurück. Doch hinter diesem Erfolg steht ein Mann, der in den letzten Monaten zu einem der einflussreichsten Unterstützer Trumps avancierte: Elon Musk, der reichste Mann der Welt und CEO von Tesla, SpaceX und X (ehemals Twitter). Musks Engagement im Wahlkampf war beispiellos. Er investierte rund 130 Millionen US-Dollar in die Unterstützung Trumps, eine Summe, die selbst für den Milliardär beachtlich ist. Doch Musks Einfluss ging weit über finanzielle Zuwendungen hinaus. Er nutzte seine enorme Reichweite auf der Plattform X, um Trump zu promoten und dessen Gegnerin Kamala Harris zu kritisieren. Analysen zufolge wurden Musks Beiträge zu den US-Wahlen fast 1,2 Milliarden Mal aufgerufen, was Fragen zur möglichen Manipulation des Wahlkampfs aufwirft.


Die Wahlnacht verbrachte Musk in Mar-a-Lago an der Seite des siegreichen Trump. In seiner Siegesrede widmete der designierte Präsident dem Tech-Milliardär ganze vier Minuten, bezeichnete ihn als "Supergenie" und verkündete: "Ein Star ist geboren - Elon!" Diese öffentliche Anerkennung deutet auf Musks künftige Rolle in der Trump-Administration hin. Tatsächlich zeichnet sich ab, dass Musk eine bedeutende Position in der neuen Regierung einnehmen könnte. Trump hatte bereits vor der Wahl angekündigt, eine "Kommission für Regierungseffizienz" einrichten zu wollen, die Musk leiten soll. In einem Podcast erklärte Musk seine Vision: Er wolle die Bundesbehörden "deutlich verkleinern" und "reinen Tisch machen" von ungerechtfertigten Regulierungen. Die Aussicht auf Musks Einfluss in der Regierung hat bereits wirtschaftliche Auswirkungen. Der Börsenwert von Tesla ist seit dem Wahltag um mehr als ein Viertel gestiegen und hat die Marke von einer Billion Dollar überschritten. Musks persönliches Vermögen wuchs binnen eines Tages um 20,9 Milliarden Dollar.
Musks psychologisches Profil macht diese Entwicklung umso gefährlicher. Narzissmus, gepaart mit Machtgier und einem ausgeprägten Kontrollbedürfnis, führt bei ihm zu einer rücksichtslosen Verachtung für jegliche Kontrolle von außen. Er sieht sich als Visionär, der sich über die Regeln der Gesellschaft erhebt und eine von ihm gestaltete Zukunft durchsetzen will. Musk handelt aus einem fast manischen Drang, Geschichte zu schreiben – nicht im Dienste der Menschheit, sondern zur Erfüllung seines eigenen Egos. In seinen eigenen Worten möchte er die Behörden „verkleinern und reinen Tisch machen“, eine Vorstellung, die seine Verachtung für demokratische Kontrollmechanismen offenlegt. Musks Ziel ist nicht Effizienz; sein Ziel ist absolute Freiheit für seine Ambitionen, die oft im Verborgenen bleiben.
Hinzu kommt, dass Musk durch seine strategische Investition in kritische Infrastruktur, wie etwa das Satellitennetzwerk Starlink, zunehmend geopolitische Macht in den Händen hält. Seine Kontrolle über das Internet in entlegenen und konfliktträchtigen Regionen erlaubt ihm ein Machtmonopol, das staatliche Autorität und Sicherheit gefährdet. Er kann entscheiden, wer Zugang zu Kommunikation hat und wer nicht, und sich so zum ungewählten Herrscher über die digitale Infrastruktur erheben. Musk baut damit nicht nur an einem technologischen Imperium, sondern auch an einem Instrument der sozialen Kontrolle. Die Unabhängigkeit seiner Kommunikationsinfrastruktur schafft eine Parallelstruktur, die sich staatlichen Einflüssen entzieht und in Krisensituationen die staatliche Autorität aushebeln kann.
Auch auf dem Feld der künstlichen Intelligenz und der Gehirn-Computer-Schnittstellen greift Musk zu Technologien, die massive ethische und moralische Fragen aufwerfen. Durch sein Unternehmen Neuralink arbeitet er daran, das menschliche Gehirn direkt mit Maschinen zu verbinden. Die Möglichkeit, Gedanken und Handlungen zu kontrollieren, ist nicht nur futuristisch, sondern auch potenziell dystopisch. Diese Form der Überwachung und Kontrolle könnte, wenn sie in Musks Händen liegt, zu einem Instrument werden, das den freien Willen der Menschen manipuliert. Musk versteht dies als „notwendige“ Kontrolle – doch tatsächlich ist es seine eigene Vision einer Welt, in der seine Regeln gelten.
Musks Vorliebe für libertäre Ideologien zeigt, dass er eine Welt ohne staatliche Kontrolle bevorzugt, in der mächtige Unternehmen die Aufgaben der Regierung übernehmen und in einer Art Feudalsystem agieren. Dabei geht es ihm nicht um Freiheit für die Gesellschaft, sondern um die eigene Ungebundenheit gegenüber demokratischen Institutionen und gesellschaftlichen Regeln. Ein solcher narzisstischer Oligarch könnte, wenn er unbehelligt bleibt, die Demokratie untergraben, indem er politische Prozesse, Diskurse und letztlich die Freiheit selbst in ein von ihm kontrolliertes System überführt. Elon Musk ist damit weit mehr als nur ein Unternehmer: Er ist eine existentielle Gefahr für die Demokratie, die sich ihrer Grundprinzipien beraubt und den Weg in ein autoritäres Zeitalter ebnet, das allein seiner Vision dient.


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