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Donnerstag, 9. Januar 2025

Das nächste Problem: META und die Hassrede

Die Plattformen von Meta, insbesondere Facebook und Instagram, stehen seit Jahren im Fokus der Kritik, da sie als Katalysatoren für die Verbreitung von Hassrede und die daraus resultierende gesellschaftliche Polarisierung gelten. Deutsche Medienbeobachter heben hervor, dass die unzureichende Moderation solcher Inhalte nicht nur zu Beleidigungen führt, sondern auch das gesellschaftliche Klima nachhaltig negativ beeinflusst. 


Hasskommentare im Internet sind ein wachsendes Problem. Laut einer Studie des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft haben mehr als 80 Prozent der Teilnehmer Hate Speech im Netz gesehen, jede dritte Person wurde selbst beleidigt, und weit über 10 Prozent wurde Gewalt angedroht. Diese Zahlen verdeutlichen die allgegenwärtige Präsenz von Hassrede auf Plattformen wie Facebook und Instagram.

 

Die Moderation von Inhalten durch Meta wird häufig als unzureichend und inkonsistent kritisiert. Automatisierte Systeme erkennen oft den Kontext von Beiträgen nicht, wodurch harmlose Inhalte gelöscht und tatsächliche Hassrede unbeachtet bleiben kann. Matthias C. Kettemann, Forschungsprogrammleiter des Projekts „Ethik der Digitalisierung“, betont: „KI ist schwach darin, sinnerfassend Texte zu verstehen. Subtilen Humor, Slang oder selbstermächtigte Sprache kann sie nicht begreifen. Sie erkennt den Beschimpfungskontext nicht.“ 

 

Die Verbreitung von Hassrede trägt maßgeblich zur gesellschaftlichen Polarisierung bei. Beleidigungen und Schmähungen im Internet führen nicht nur zu individuellen Verletzungen, sondern fördern auch die Spaltung der Gesellschaft. Tobias Schmid, Direktor der Landesmedienanstalt NRW, erklärt: „Erschütternd sind die Alltäglichkeit und Beliebigkeit, mit der Hass benutzt wird. Hier findet eine Entgrenzung statt.“. 

In Deutschland herrscht ein breiter Konsens zur Eindämmung von Hassrede. In den USA jedoch schlägt man nun den entgegengesetzten Weg ein. Mark Zuckerberg folgt jetzt dem Beispiel von X (ehemals Twitter) und anderen US-amerikanischen sozialen Medien. Alles deutet auf eine weitere Stufe der verbalen Verrohung hin, die dort häufig auch in Waffengewalt mündet.



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