Mit der Genehmigung eines Vergütungspakets von bis zu einer Billion US-Dollar für Elon Musk durch die Tesla-Aktionäre ist eine neue Dimension privater Akkumulation von Macht und Vermögen erreicht. Diese beispiellose Summe, die über einen Zeitraum von zehn Jahren an Bedingungen geknüpft ausgezahlt werden soll, wirft fundamentale Fragen über das Verhältnis zwischen privatwirtschaftlicher und staatlicher Macht im 21. Jahrhundert auf. Denn die Größenordnung dieser Vergütung lässt sich nur noch im Vergleich mit der Wirtschaftsleistung ganzer Staaten fassen. Um die Tragweite dieser Zahl einzuordnen, hilft ein Blick auf die globale Wirtschaftsarchitektur. Von den rund 195 Staaten weltweit können lediglich 35 bis 40 Länder, also etwa 18 bis 20 Prozent, ein jährliches Bruttoinlandsprodukt von durchschnittlich 100 Milliarden US-Dollar oder mehr erwirtschaften. Musks Vergütungspaket entspricht im Durchschnitt genau dieser Summe pro Jahr. Anders formuliert: Die Aktionäre eines einzelnen Unternehme...
Es ist eine alte Vision und ein gleichermaßen altes Angstbild der Künstlichen Intelligenz: Maschinen, die nicht nur Aufgaben erledigen, sondern lernen, wie man lernt, und die schließlich damit beginnen, ihren eigenen Quellcode umzuschreiben – sich selbstständig zu verbessern. Was lange in den Bereich der Science-Fiction gehörte, wird heute in Forschungslaboren konkret. Die Entwicklung geht hin zu KI-Agenten, die nicht nur autonom handeln, sondern auch autonom ihre eigenen Fähigkeiten erweitern. Diese „Selbstverbesserer“ versprechen bahnbrechende Fortschritte, werfen aber fundamentale Fragen nach Kontrolle, Verantwortung und dem Wesen intelligenter Systeme auf. Die Wurzeln dieser Idee reichen tief. Schon Samuel Butler spekulierte 1872 in seinem Roman „Erewhon“ über die eigenständige Entwicklung und Handlungsautonomie von Maschinen . Doch erst mit der formalen Geburtsstunde der KI-Forschung in den 1950er Jahren begann die ernsthafte Auseinandersetzung mit dieser Evolution der ...